Umwelt-Cockpit

Entwicklung Baumartenzusammensetzung

Der Klimawandel schwächt die Hauptbaumarten Fichte, Tanne und Buche zunehmend. Besonders bei der Fichte sind die Folgen schon lange und deutlich sichtbar, bei Tanne und Buche seit dem trockenen Jahr 2018. Über 50 Prozent aller Bäume in Baden sind Fichten, Tannen oder Buchen, 12 Prozent Bergahorn. Zum Zeitpunkt der letzten Inventur (2010) war die Esche mit 11 % eine wichtige Hauptbaumart, heute macht sie nur noch knapp 4 % aus und ihr Bestand nimmt weiter ab.

Baumartenanteile

in Prozent
* basierend auf der Stichprobeninventur 2023
* gemäss Zielsetzung Waldbaukonzept

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Eschentriebsterben

Die Ursache ist die Baumkrankheit Eschentriebsterben: Pilze dringen über die Blätter in die Triebe ein, so verbreiten sich die Krankheitserreger im Baum und lassen ihn absterben. Betroffen davon sind schweizweit über 90 Prozent der Eschen. Zwischen 2011 und 2023 war das Eschentriebsterben für zehn Prozent aller Zwangsnutzungen (Fällungen aus Sicherheitsgründen) verantwortlich. Das ist besonders ungünstig, da Eschen sowohl in feuchten als auch trockenen Nischen wachsen und rutschgefährdete Hänge stabilisieren, was im Umgang mit dem Klimawandel wichtig ist. Zudem liefert die Esche wertvolles Holz.

Laubholzvorrat nimmt zu

Erfreulich ist die Entwicklung des Laubholzanteils (Anteil der Laubbaumarten) während der letzten 100 Jahren. Von 1925 bis in die 1960er-Jahre nahm der Nadelholzanteil stetig zu, da Fichten für die Holzproduktion angepflanzt wurden. Bis zu 67 Prozent waren Nadelbäume. Danach ging der Nadelholzanteil wieder zurück und lag 1997 bei 56 Prozent, was dem Stand von 1925 entspricht. Nach dem Orkan Lothar 1999 folgte ein massiver Rückgang auf 36 Prozent (2010). Dieser Anteil ist bis heute stabil. Aus Sicht der Anpassung an den Klimawandel ist die Rückkehr zu Laubholz positiv..

Waldbaukonzept und Betriebsplan

Das Stadtforstamt plant, den Fichtenanteil im Badener Wald langfristig zu halbieren, damit er bei zehn Prozent liegt. So sehen es das Waldbaukonzept und der Betriebsplan 2025/39 vor. Die Reduktion wird teilweise durch den Borkenkäferbefall erreicht, der Räumungen bedingt. Erhöht werden soll der Anteil an Eichen von heute fünf auf 20 Prozent. Dafür wurde auf der Wirtschaftswaldfläche ein Reservat für die Förderung von Eichen errichtet. In den jungen Beständen ist der Start mit einem Eichenanteil von über 20 Prozent gelungen.

Nicht eingerechnet sind Roteichen, die in den 90er-Jahren gepflanzt wurden und als Exoten in der Forstwirtschaft gelten. Heute machen sie drei Prozent des Bestandes aus. Seit dem Orkan Lothar (1999) verbreiten sich zukunftsfähige Baumarten wie Feldahorn, Hagebuche, Kirsche und Linde und Pionierarten wie Birken und Pappeln  Sie profitierten von den grossen Flächen mit viel Licht, die durch die zahlreichen umgestürzten Bäume entstanden.