


Wald
Der Badener Wald dient verschiedenen Zwecken: Er bietet Erholung, fördert den Naturschutz, ermöglicht die Nutzung von Holz und fungiert als Schutzwald. Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für die notwendige Bewirtschaftung mit sich. Gute Nachrichten gibt es zu klimaresistenten Baumarten.
Der Betriebsplan 2025/39 stimmt die Anforderungen für Naturschutz, Erholung, Holznutzung und Schutz vor Naturgefahren aufeinander ab. Eine wichtige Rolle für die Planung der Massnahmen spielt die Anpassung der Baumarten an den Klimawandel. Rund 40 Prozent aller Badener Bäume zählen zu den sogenannten Zukunftsbaumarten. Sie haben auch zukünftig mit dem Klimawandel gute Überlebenschancen und werden daher als klimafit bezeichnet.
Dieser Anteil an klimafitten Baumarten ist eine erfreuliche Entwicklung, die umso bemerkenswerter ist, da die wichtigsten Baumarten der Schweiz – Fichte, Tanne und Buche – als nicht klimafit gelten. In der Waldbewirtschaftung fand nach den schweren Schäden durch den Orkan Lothar 1999 ein Umdenken statt. Es wurde eine grössere Vielfalt und klimafittere Arten gefördert. Das ist eine gute Ausgangslage für eine Wald, der sich an die klimatischen Veränderungen anpassen kann.
Kaltluftkorridor Kehlwald
Im Projekt «Kaltluftkorridore im Kehlwald» des Stadtforstamts (STFA) wird untersucht, ob das Abfliessen von Kaltluft beeinflusst werden kann. Im Fokus stehen warme Sommernächte in siedlungsnahen Hangwäldern. Im Winter 2023 wurden in einem Korridor alle Bäume gefällt, um Kaltluft zu kanalisieren. Einen Kühlungseffekt konnten die Temperaturmessungen im Juli 2022 und 2023 nicht nachweisen. Obwohl der gewünschte Effekt noch nicht eingetreten ist, hat das Projekt doch zu einer grösseren Sensibilisierung für die Kühlleistungen des Waldes bei der Bevölkerung gesorgt.
Folgen des Klimawandels

Hitzesommer und Wetterextreme häufen sich. Darunter leiden auch die Bäume und sind Störungen gegenüber weniger widerstandsfähig. Besonders betroffen ist die Fichte, eine der häufigsten Baumarten im Badener Wald. Sie ist häufiger von Borkenkäfer befallen, starke Winde knicken oder entwurzeln sie besonders leicht. Das Stadtforstamt muss deswegen regelmässig Bäume fällen, die nicht für eine Fällung vorgesehen waren. Auch die weitverbreitete Buche hat Mühe, besonders bei trockenen und kalkigen Böden.
Entwicklung Baumartenanteile
* basierend auf der Stichprobeninventur 2023 * gemäss Zielsetzung Waldbaukonzept
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Seit dem Orkan Lothar 1999 sank der Anteil von Nadelholz (Anteil Nadelbaumarten) in Baden stetig, während der Laubholzanteil stieg. Seit 2010 macht Laubholz mit 64 Prozent doppelt so viel aus wie Nadelholz (36 %). Zu den häufigsten Baumarten zählen Buche (27 %) und Fichte (22 %). Erfreulich ist der Anteil an Eichen (5 %; in jungen Beständen bis zu 29 %). Eine naturnahe Anpassung des Waldes an den Klimawandel wird dadurch gefördert. Langfristig strebt das Stadtforstamt einen Anteil von 20 % Eiche und 10 % Fichte an.
Anteil Naturschutzfläche
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Naturschutz ist eine wichtige Funktion des Badener Waldes. 93 Prozent der Waldfläche sind Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung. In den Naturwaldreservaten Teufelskeller und Unterwilerberg wird auf Bewirtschaftung verzichtet. Die Reservate machen 20 Prozent der Fläche aus und weisen einen ausserordentlich hohen Eibenanteil auf. 80 Prozent des Badener Waldes wird bewirtschaftet, ein Grossteil davon als Eichenwaldreservat (68 %) und als Sonderwaldreservat «Lichter Wald» (6 %). In Sonderwaldreservaten werden bedrohte Arten besonders gefördert.
Totholz und Habitatbäume
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Habitatbäume sind Bäume, die verschiedenen Arten Unterschlupf oder Nahrung bieten. Ebenso wie Totholz tragen sie zur Biodiversität bei. Das Konzept 2010 sah pro Hektar fünf Habitatbäume vor. Die Inventur 2023 zeigte, dass dieses Ziel übertroffen wurde (7 Bäume/ha im Wirtschaftswald, 8 Bäume/ha in Waldreservaten). Auch die Menge an Totholz liegt mit 42 Kubikmeter pro Hektar im Wirtschaftswald und 101 Kubikmeter pro Hektar in den Waldreservaten deutlich über der kantonalen Minimalanforderung. Diese sieht 10 Kubikmeter pro Hektar vor. Zum Totholz gehören sowohl stehende als auch liegende Bäume ab 12 cm Durchmesser.
Massnahmen
Das Stadtforstamt setzt folgende Massnahmen bereits um oder plant dies:
Bewusste Bewirtschaftung für strukturelle Vielfalt: Femelschlag-, Mittelwald- und Dauerwaldbewirtschaftung
Förderung Licht- und Pionierbaumarten, Vermeidung Vorverjüngung der Schattenarten mittels dunkler Verjüngungsbestände
Eichenwaldreservat auf grossen Teilen des Wirtschaftswalds: Förderung der Verjüngung
Förderung der Naturverjüngung, bei Bedarf Ergänzungspflanzungen von Gastbaumarten und Wildschutz
Umsetzung des Badener Richtplans Natur & Landschaft 2021
Vernetzung der Lebensräume z.B. über Altholzinseln, Korridore, Habitatbäume
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