Umwelt-Cockpit

Brutvogelkartierung

Die Daten für den Brutvogel-Index des Bundesamts für Statsitik werden in der Stadt Baden durch den «Cercle Indicateurs» erhoben, einem Monitoringsystem für die nachhaltige Entwicklung. Der Brutvogel-Index informiert über die Anzahl der im Siedlungsgebiet von Baden beobachteten Brutvogelarten im Vergleich zu einem festgelegten Zielwert. Der Zielwert wird anhand des erwarteten Brutvogelaufkommens für den jeweiligen Siedlungstyp festgelegt.

Anteil Brutvögel

Index 0 = geringe Vielfalt, Index 100 = hohe Vielfalt

Gradmesser für Biodiversität

Der Brutvogel-Index ist ausserdem ein wichtiger Gradmesser für die Biodiversität eines Gebiets. Da Vögel mobil sind und je nach Art unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum und an das vorhandene Nahrungsangebot stellen, bieten sie wertvolle Hinweise auf den ökologischen Zustand eines Gebiets und gelten somit als gute Indikatoren für die Biodiversität.

Ermittelt wird der Brutvogel-Index im Badener Siedlungsgebiet, indem entlang festgelegter Begehungsrouten die verschiedenen Vogelarten und deren Bestandszahl erfasst werden. Langjährige Aufnahmen von Brutvögeln in Badens Quartieren zeigen: Je höher der Anteil an Grünflächen mit vielfältigen Lebensräumen und altem Baumbestand, desto höher ist auch die Anzahl an Vogelarten. Dies ist beispielsweise in den Gebieten Kurpark/Bäderquartier und Kanalstrasse/Ländliweg der Fall. Detaillierte Informationen dazu liefert der Brutvogelbericht 2020 oder der Umweltbog-Beitrag «Bei Ihnen piepst’s wohl – hoffentlich! Was Badens Vogelvielfalt über die Wohnquartiere aussagt».

Die Brutvogelkartierung zeigt ausserdem, dass das Potenzial zur Förderung von Vögeln und Insekten in den Privatgärten in den Quartieren noch nicht ausgeschöpft wird. So kommen z. B. in den Wohnquartieren Meierhof, Dättwil, Allmend und Rütihof keine Vogelarten vor, die einen alten Baumbestand und Gewässer zum Leben brauchen. Mit einer naturnahen Gestaltung der Gärten sowie dem Pflanzen zusätzlicher Bäume können die Vogelvielfalt und die Biodiversität gefördert und gleichzeitig ein angenehmes Wohnklima mit hoher Lebensqualität geschaffen werden.